Interview mit Vannessa Hinz

die erfolgreichen Biathletin

Warum sind Sie so gerne in Schliersee? Was bindet Sie an Ihre Heimat?

Schliersee bedeutet für mich Heimat, Familie, Freunde, Natur, Vertrautheit, Geborgenheit und Gemütlichkeit. Wenn ich nach einem langen Winter nach Schliersee komme, beginnt ab diesem Moment ein Gefühl der Entspannung. Bei meiner Familie bin ich nicht die Biathletin Vanessa Hinz, sondern Tochter, Schwester, Enkelin oder Nichte – ganz einfach Vanessa. Hier kann ich ganz ich selbst sein und manchmal bringen sie mich wieder auf dem Boden der Tatsachen und ich merke allmählich, dass es mehr im Leben gibt als Biathlon. Wenn ich in Schliersee einkaufe, trainiere oder flaniere, treffe ich immer wieder bekannte Gesichter, Freunde oder Wegbegleiter. Den positiven Zuspruch, welchen ich dann erfahre, gibt mir Vertrauen, Zuversicht und Motivation. Es ist einfach schön zu erfahren, dass viele Menschen mit einem mitfiebern und immer noch an dich glauben, auch wenn es mal nicht so laufen mag.

Haben Sie einen Lieblingsplatz am Schliersee?

Ich habe einen ganz besonderen Lieblingsplatz am Schliersee – den Weinberg. Dort wurde ich getauft und dort ziehe ich mich auch gerne mal zurück. Den Ausblick über den See mit den wunderschönen Bergen im Hintergrund gibt mir Ruhe und Kraft zugleich. Vor einigen Jahren wurde mir hier auch eine Parkbank geschenkt. Immer wenn ich nach Hause komme, versuche ich dort einen Besuch abzustatten.

Bietet der Schliersee und seine Umgebung gute Trainigsmöglichkeiten für Sie?

Schliersee bietet für mich fast perfekte Trainings-Bedingungen. Ob Mountainbiken auf die Rotwand mit anschließenden Kaiserschmarrn, eine Rennradtour von Schliersee an den Gardasee an einem Tag, eine morgendliche Laufrunde um den See, eine Skirollereinheit am Segelflugplatz in Geitau oder eine Langlaufeinheit in Bayrischzell – es würde nur noch ein Schießplatz in Schliersee fehlen. Des weiteren vermisse ich natürlich auch meine Mannschaftskolleginnen oder Trainer am Schliersee, aber wenn freitagnachmittags oder samstags „eigenständig“ auf meinem Trainingsplan steht, findet man mich durchaus im Landkreis beim Trainieren.

Was war für Sie das schönste Erlebnis bei der WM in Slowenien 2021?

Das schönste Erlebnis bei der Weltmeisterschaft auf der Pokljuka in Slowenien war unser zweiter Platz bei der Damen-Staffel. Bei dieser Form des Wettbewerbs herrschen nochmal ganz andere Gesetze und man darf sich nie zu sicher sein. Dennoch ist es uns als Team gelungen als Vizeweltmeisterinnen das Rennen zu beenden. Nichtsdestotrotz bin ich sehr glücklich über meine guten Einzelplatzierungen bei der WM. Jede Sportlerin versucht bei der Weltmeisterschaft ihre besten Ergebnisse einzufahren. Dies ist mir, auch nach einem schwierigen Start in die Saison, dennoch gelungen.

Bevorzugen Sie den Schlierseer Winter oder Sommer?

Nachdem ich die meiste Zeit während der kalten Monate unterwegs bin, bevorzuge ich den Sommer in Schliersee. Wenn ich nach einer harten Trainingseinheit als Abkühlung noch schnell in den See springe, ich mir als Belohnung an einem lauen Sommerabend einen Aperol am See gönne oder als Bedienung am Waldfest vom SC Schliersee arbeite, genieße ich die Sommermonate.